Teil 1
Die hier vorgelegten 11 Schriftstücke von Franz Liszt an Pauline Viardot-Garcia liegen bis auf die Visitenkarte (Schriftstück 20) alle gedruckt vor, wurden aber, sofern die Originale greifbar waren, mit diesen abgeglichen und verbessert. Die 9 Briefe von Pauline Viardot an Franz Liszt sind teilweise gedruckt; die hier vorgestellten Briefe mit den Schriftstück-Nummern 7, 9 und 14 werden zum ersten Mal in toto veröffentlicht. – Der Brief Liszts an Baron Augusz (Schriftstück 5) wurde hier mitaufgenommen, weil er für den Aufenthalt Pauline Viardots in Pest im Jahr 1858 wichtig ist. – Wesentliche Vorarbeiten zu diesem Thema haben Klára Hamburger sowie Klaus Fischer und Nicholas G. Žekulin (siehe Literaturverzeichnis) geleistet.
Die Übersetzungen wurden fast alle von Annette Must angefertigt, der dafür mein herzlicher Dank gilt.
Der Überblick über den Inhalt dieser 20 Schriftstücke zeigt, dass sie ausnahmslos anlassbezogen verfasst wurden: Meistens kreisen die Schreiben um Auftritte von Pauline Viardot und deren Bedingungen, auch um geschäftliche Angelegenheiten. Aber auch Werke von Franz Liszt rücken zwei Mal in den Blickpunkt. Die Schriftstücke 5, 17-19 legen wieder einmal Zeugnis ab, wie sich Franz Liszt mit Empfehlungsschreiben selbstlos für Musikerinnen und Musiker einsetzt.
Was den Sprachstil der beiden Protagonisten betrifft, so zeigt sich bei Liszt mehr ein höflich-förmlicher, konventionell-sachlicher; dagegen sprühen die Briefe von Pauline Viardot nur so von charmant-eleganten, spritzig-witzigen Formulierungen; wenn sie an Franz Liszt schreibt, so sitzt ihr meist der Schalk im Nacken.
Übersicht
1832-1834 – Pauline García erhält in ihrem Elternhaus (Rue des Trois Frères [1]) Klavierunterricht durch Liszt [2].
1840 – Zwischen 8. April und 5. Mai hält sich Franz Liszt in Paris auf. Vor dem 18. April schreibt er einen Brief an Pauline García (Schriftstück 1).
1850 – Franz Liszt schreibt einen Briefe an Pauline Viardot; diese antwortet (Schriftstücke 2 und 3).
1858 – Ab dem 20. Oktober weilt Franz Liszt in Weimar. Vom 18. bis 25. Dezember hält sich auch Pauline Viardot in Weimar auf. – Sie hat im Großherzoglichen Hof-Theater am 19. Dezember einen Auftritt als Norma in Norma von Bellini. Am 22. Dezember singt sie die Rosine [3] in Der Barbier von Sevilla von Rossini (Schriftstücke 4-9).
1859 – Am 28. Januar erscheint der Artikel Pauline Viardot-Garcia von Franz Liszt. in der Neuen Zeitschrift für Musik (NZfM 50.5 (1859), S. 49-54). Pauline Viardot schreibt drei Briefe an Franz Liszt (Schriftstücke 10-12).
1870 – Von 8. Februar bis 29. Mai dauert der Aufenthalt des Ehepaares Viardot in Weimar. Pauline Viardot hat dort verschiedene Auftritte, u. a. am 6. und 13. März als Orphée in Orpheus und Eurydike von Gluck. – Von 6. April bis 8. Juli weilt auch Franz Liszt in Weimar (Schriftstück 13 und 14). Am 8. Mai singt Pauline Viardot die Rolle der Fidès in Der Prophet von Meyerbeer. Sie wirkt am 27. Mai Im Rahmen des 8. Tonkünstlerfestes in Weimar beim Großen Concert für Soli, Chor und Orchester [4] als Sängerin und Klavierbegleiterin mit.
1877 – Liszt schreibt an Pauline Viardot einen Empfehlungsbrief für Jules Zarembski (Schriftstück 15).
1878 – Vom 9. bis 18. Juni ist Franz Liszt in Paris [5]. Er verfehlt ein Zusammentreffen mit Pauline Viardot (Schriftstück 16).
1879 – Von 22. April bis 3. Juni: Aufenthalt Franz Liszts in Weimar. Von 26. April bis 25. (?) Mai befindet sich auch Pauline Viardot mit ihrer Tochter Louise in Weimar. Dort sind am 2. und 7. Mai im Großherzoglichen Hof-Theater Aufführungen der Operette Lindoro von Louise Héritte-Viardot (Schriftstück 17).
1881 – Franz Liszt schreibt an Pauline Viardot einen Empfehlungsbrief für Marie Lipsius (Schriftstück 18).
1883 – Franz Liszt schreibt an Pauline Viardot. Dieses Mal ist es ein Empfehlungsbrief für Engelbert Humperdinck (Schriftstück 19).
Schriftstück 1
Brief von Franz Liszt an Pauline García im Frühjahr 1840 [6]
»Nr. 25 An Madame Pauline Viardot-Garcia [7] in Paris.
[Paris, Frühjahr [8] 1840?]
Je viens vous faire une demande probablement bête, chère Madame Garcia, mais en voyage [9] on devient si badaud, lors même qu’on ne l’est pas déjà énormément en se mettant en route!
Mme d’Agoult [10] a très grande envie de voir passer la procession de ce matin et à moins que [vous] n’ayez la bonté de nous autoriser à mettre nos deux grands nez à une de vos fenêtres, je ne sais vraiment comment satisfaire son envie. Veuillez donc bien, chère admirable, me faire savoir par o u i ou n o n si cela ne vous gènera pas trop de nous recevoir ce matin.
Mille amicales tendresses. F. Liszt.«
[Paris, Frühjahr 1840]
Ich komme zu Ihnen, liebe Madame Garcia, mit einer wohl einfältigen Anfrage, aber auf Reisen wird man zum Gaffer, auch wenn man das nicht schon in besonderem Maße vor der Reise war!
Madame d‘Agoult möchte sich zu gerne die Prozession heute Morgen anschauen, und wenn Sie nicht die Güte haben uns zu gestatten, unsre beiden großen Nasen an einem Ihrer Fenster [11] platt zu drücken, weiß ich nicht, wie ich ihrem Wunsch nachkommen kann. Lassen Sie mich doch bitte wissen, liebe Anbetungswürdige, durch ein Ja oder Nein, ob es Sie nicht zu sehr stören würde, uns heute Morgen zu empfangen.
In zärtlicher Freundschaft. F. Liszt.
Schriftstück 2
Brief von Franz Liszt an Pauline Viardot am 5. April 1850 [12]
Madame,
C’est au nom de mes oreilles et au nom des oreilles de toute notre petite ville, que je viens réclamer la faveur de votre présence à Weymar. Ne nous dédaignez pas, et ne nous traitez pas trop en barbares maussades. Je vous supplie, car quoiqu’en petit nombre, il se trouve pourtant ici quelques oreilles, je dirai même quelques intelligences dignes de vous apprécier. Le juste et flatteur souvenir qu’on a gardé de votre premier passage à la Cour d’ici [13], en est une preuve; et pour maintenant, si, comme je voudrais tant l’espérer, nous avons le bonheur de vous posséder quelques jours, nous serons en mesure de vous offrir quelques ressources en surplus.
Mr le Régisseur Genast [14], dont la double célebrité comme artiste dramatique et lyrique vous est connue, vous remettra ces lignes, et pendra vos ordres relativement aux jours et aux rôles que vous pensiez nous accorder. S’il vous était possible de visiter Weymar à la fin de Mai ou au commencement de Juin, je ma plais à croire que vous n’en garderiez pas une impression desavantageuse et pour Mr. Viardot [15], cette ville des beaux souvenirs offrirait sans doute quelque interêt.
Veuillez bien, je vous prie, Madame, en vous chargeant de mes compléments les plus distingués pour lui, l’assurer de tout le plaisir que j’aurai à lui faire de mon mieux les honneurs de la patrie d’adoption de Goethe, Schiller et Lucas Cranach [16]; veuillez bien aussi, prendre en considération le vif désir qu’on y a de vous admirer de noveau et que partage si aisément, en y joignant l’expression de ses anciennes admirations et de ses respectueux hommages
Votre tout dévoué serviteur,
F. Liszt
5 avril 1850 – Weymar.
Madame,
ich möchte Sie im Namen meiner Ohren und im Namen der Ohren unsrer gesamten kleinen Stadt um die Gunst Ihrer Anwesenheit in Weymar ersuchen. Halten Sie uns dessen nicht für unwürdig und sehen Sie uns nicht zu sehr als finstere Barbaren. Ich bitte Sie inständig, denn es finden sich, obschon in geringer Zahl, einige Ohren – ich würde sogar sagen, einige Menschen von Geist –, die würdig sind, Sie zu schätzen. Die genaue und schmeichelhafte Erinnerung, die man an Ihren ersten Aufenthalt am hiesigen Hof bewahrt hat, legt davon Zeugnis ab; und nun, wenn wir das Glück haben werden, was ich so sehr hoffe, Sie für einige Tage bei uns zu haben, wären wir in der Lage, Ihnen noch einige zusätzliche Einnahmen anbieten zu können.
Herr Genast, der Regisseur, dessen doppelte Berühmtheit als Schauspieler und als Sänger Ihnen bekannt ist, wird Ihnen diese Zeilen überbringen und Ihre Anweisungen hinsichtlich der Tage und Partien entgegennehmen, die Sie uns zuzugestehen gedenken. Wenn es Ihnen möglich wäre, Weymar Ende Mai oder Anfang Juni zu besuchen, hätte ich die Freude anzunehmen, dass Sie keinen nachteiligen Eindruck zurückbehalten werden und dass auch für Monsieur Viardot diese Stadt der schönen Erinnerungen zweifellos von einigem Interesse sein wird.
Ich bitte Sie, Madame, ihm meine größte Hochachtung zu übermitteln und ihn gleichzeitig des Vergnügens zu versichern, das es mir bereiten würde, ihn nach bestem Vermögen in der Wahlheimat Goethes, Schillers und Lucas Cranachs zu empfangen; und berücksichtigen Sie doch den hier bestehenden lebhaften Wunsch, Sie erneut bewundern zu können, dem sich mit dem Ausdruck seiner langjährigen Bewunderung und seiner vorzüglichen Hochachtung anschließt
Ihr sehr ergebener Diener
F. Liszt
5. April 1850 – Weymar
Schriftstück 3
Brief von Pauline Viardot an Franz Liszt [17] am 10. April 1850 [18]
Je ne vous appellerai pas Monsieur comme vous m’appelez Madame. Je ne répondrai pas poliment et cérémonieusement à votre lettre si polie et si cérémonieuse. – Je veux avant tout vous gronder bien fort de vous être si peu souvenu que vous ecriviz [!] à une ancienne élève, à une ancienne amie, dont l’affection égale l’admiration (et c’est beaucoup dire). Vous m’avez débité un chapelet de belles phrases, qui m’ont fait de la peine venant de vous, au lieu d’écrire tout simplement: [»]chère Pauline, si vous le pouvez, venez me voir à Weymar – cela me fera plaisir, et à vous aussi –« J’aurais été bien joyeuse, tandis que je n’ai été que flattée, ce qui est triste, et triste, ce qui est désagréable. Tant pis pour vous si vous n’avez pas de mémoire. Quant à moi, mon cœur est richement doué, et si parfois il me fait eprouver [!] des mécomptes ou des peines, comme dans ce moment, il me procure les plus douces joies de ma vie, celle d’aimer mes amis et celle de m’en savoir aimée. Maintenant que je me suis un peu sfogata, laissez moi vous remercier, cher Liszt de votre bonne invitation. Si à la fin de mon engagement, je puis disposer de deux jours, je vous les consacrerai entièrement. En attendant, veuillez remercier S. A. I. Mme la Gde Duchesse [19] du souvenir qu’elle a bien voulu conserver de moi (sa mémoire devrait faire rougir la vôtre, ingrat que vous êtes) et lui dire que je serais heureuse de retrouver la même bienveillance qu’elle m’a témoignée lors de mon premier passage par Weymar [20].
Mon mari me charge de vous remercier de l’offre aimable que vous lui faites dans votre lettre. Moi je vous serre la main bien fort, moitié fâchée, moitié affectueusement. Je crois même qu’au fond du cœur je ne vous en veux plus et que même je vous aime beaucoup.
Pauline Viardot
Mercredi 10. avril.
Ich werde Sie nicht mit »Monsieur« anreden, so wie Sie mich mit »Madame« angeredet haben und meine Antwort auf Ihren so ausgesucht höflichen und förmlichen Brief wird nicht ausgesucht höflich und förmlich sein. Ich möchte Ihnen vor allem sehr grollen, weil Sie sich so wenig daran erinnert haben, dass Sie an eine ehemalige Schülerin schreiben, an eine alte Freundin, deren Zuneigung ihrer Bewunderung für Sie in nichts nachsteht (und das will viel heißen). Sie haben mir das Herz schwer gemacht mit einem Konvolut schöner Sätze, die mir, weil sie von Ihnen kamen, weh taten, anstatt ganz einfach zu schreiben: »Liebe Pauline, wenn es Ihnen möglich ist, kommen Sie mich doch in Weymar besuchen, das würde mich – und Sie auch – freuen.« Ich wäre sehr erfreut gewesen, während ich nun nur geschmeichelt bin, was traurig ist, was wiederum unangenehm ist. Schade für Sie, dass Sie keine Erinnerung haben. Mein Herz hingegen ist sehr reich damit ausgestattet, und wenn ich manchmal Enttäuschung und Schmerz verspüre, wie in diesem Augenblick, verhilft mir dies zur innigsten Freude meines Lebens, nämlich der, meine Freunde zu lieben und mich von diesen geliebt zu wissen. Doch nun, da ich meinem Herzen ein wenig Luft gemacht [21] habe, lassen Sie mich Ihnen, lieber Liszt, für Ihre freundliche Einladung danken. Wenn ich am Ende meines Engagements zwei Tage zur freien Verfügung habe, werde ich diese ganz Ihnen widmen. Einstweilen bitte ich Sie, I.K.H. [22a], der Großherzogin, dafür zu danken, dass sie geruht hat, sich an mich zu erinnern (deren Erinnerungsvermögen sollte Sie erröten lassen, Undankbarer), und ihr zu sagen, wie glücklich ich wäre, würde ich dasselbe Wohlwollen erfahren, das sie mir bei meinem ersten Aufenthalt [22b] in Weimar entgegengebracht hat.
Mein Mann trägt mir auf, Ihnen für das freundliche Angebot in Ihrem Brief zu danken. Und ich drücke Ihnen sehr fest die Hand, halb erzürnt, halb herzlich. Ich glaube sogar, dass ich Ihnen im Grunde meines Herzens nicht mehr böse bin, sondern Sie sehr lieb habe.
Pauline Viardot
Mittwoch, 10. April [1850]
Pauline Viardot-Garcia als Fidès in Meyerbeers Oper Der Prophet
Anmerkungen zu Teil 1
2 Siehe Borchard 2016: 25.
3 Liszt schreibt: »Frau V i a r d o t hat sich eine Woche lang in Weimar aufgehalten, und während dem zwei Rollen im Hoftheater gegeben, Norma und Rosine. Sie ist ebenso vollendet in der ersten als in der letzten, und auf welcher Bühne Europas immer an den beiden Abenden jene Oper hätte gegeben werden mögen, es war keine[,] die uns nicht um die erste Norma, um die erste Rosine beneiden mußte.« (NZfM 50.5 (1859), S. 52)
4 An vierter Stelle des Programms ist aufgeführt »P. Viardot-Garcia: Lieder«. Laut dem Bericht im Musikalischen Wochenblatt (17. Juni 1870, S. 394) waren es vier, darunter »Das ist ein schlechtes Wetter« (VWV 1054), wie Lina Ramann (Ramann 1983: 240) berichtet.
5 »Aufenthalt in Paris bei Mme Érard, 13 Rue du Mail, die ihn mit zuvorkommender Gastfreundschaft empfängt. Beauftragt von der ungarischen Regierung, vertritt er bei der Weltausstellung in Paris sein Land in der Jury für die Abteilung Musikinstrumente.« (Gut 2009: 779f.)
6 Die gedruckte Fassung von Marie Lipsius (La Mara 1905: 24) wurde übernommen. Wo das Brieforiginal sich heute befindet, ist unklar. La Mara hat eine Fußnote zum damaligen Verbleib des Briefes geschrieben: »Autograph im Besitz von Herrn Leo Liepmannssohn in Berlin.« (La Mara 1905: 24)
7 Da Pauline García den Schriftsteller, Kunsthistoriker und Impresario Louis Viardot (1800-1883) erst am 18. April 1840 heiratete, ist die Angabe von La Mara einsichtig.
8 »ca. 8 April bis 5. Mai [1840]. Liszt bleibt fast einen Monat in Paris [...].« (Gut 2009: 718)
9 Liszt meint wohl seine Reisen während der langen Abwesenheit von Paris von Mai 1837 bis April 1840.
10 Marie Catherine Sophie de Flavigny, verheiratete Comtesse d’Agoult (1805-1876), war unter dem Pseudonym Daniel Stern als Schriftstellerin tätig. Sie war die erste Lebensgefährtin Liszts. Aus dieser Beziehung stammen die Kinder Blandine, verheiratete Ollivier (1835-1862), Cosima, verheiratete von Bülow und Wagner (1837-1930), und Daniel (1839-1859).
11 War es die Wohnung der Garcias in der Rue des Trois Frères, wo die junge Pauline 1832-34 Klavierunterricht durch Liszt erhielt? (siehe Schriftstück Nr. 14)
12 Die gedruckte Fassung (Hamburger 1992: 198f.) wurde nach dem Original (BNF 16.272, ff 345-346 – Digitalisat: https://gallica.bnf.fr) korrigiert.
13 Im Sommer 1838 verbrachte Pauline García zusammen mit ihrem Schwager, dem Geiger Charles de Bériot, einige Zeit in Leipzig (Gewandhauskonzert am 25. Juni 1838), Dresden und Weimar. Fischer schreibt zu ihrem Weimar-Auftritt: »Das Hofkonzert fand am 12. August [1838] in dem idyllisch bei Weimar gelegenen Rokokoschlösschen ›Belvedere‹ vor Maria Pavlovna und geladenen Gästen statt.« (Fischer 2016: 9) Dies bestätigt auch Pauline Garcías Brief vom 22. August 1838, den sie an Clara Wieck schreibt: »Sie sehen, daß wir haben noch keine große Reise gemacht. Seitdem wir Leipzig verlaßen, sind wir nur in Weimar gewesen – da haben wir bei der Großherzogin [Maria Pawlowna Romanowa] gespielt und gesungen und haben am Ende der Soiree sehr hübsche Geschenke bekommen – Carl [Charles de Bériot] ein sehr schöner Ring, und ich zwei dicke Boules italiennes ins Haar zu stecken.« (Borchard 1999: 71)
14 Eduard Franz Genast (1797-1866) war Sänger, Schauspieler, Opernregisseur und Komponist. Er wirkte seit 1829 am Weimarer Hoftheater.
16 Liszt spielt hier auf das kunsthistorische Interesse von Louis Viardot an und will ihn mit der umfangreichen Cranach-Sammlung nach Weimar locken. Liszt kannte die kunsthistorischen Bücher von Louis Viardot, der vor allem durch seine Museumsführer für Italien, Spanien, Deutschland, England und Frankreich berühmt geworden war.
17 Die gedruckte Fassung (La Mara 1895: 161f.) wurde nach dem Original (KSW, Sign.: GSA 59/32, 1) korrigiert.
18 Bei La Mara steht »[1858?]«. (La Mara 1895: 161) Einen Mittwoch, den 10. April, gab es im Jahr 1858 nicht, aber im April 1850. Der 10. April im Jahr 1858 war ein Samstag. Zwar gibt es auch im Jahr 1861 einen Mittwoch, den 10. April, doch der Inhalt des Briefes schließt dieses Datum aus.
19 Maria Pawlowna Romanowa Großfürstin von Russland (1786-1859) heiratete 1804 Carl Alexander, nachmalig Großherzog von Sachsen-Weimar-Eisenach.
21 sfogata.