Eine Publikation der DLG zu ihrem dreißigjährigen Bestehen 2020
Am 21. Oktober 1990 wurde die »Franz-Liszt-Gesellschaft Weimar« gegründet. Die Gründungsversammlung der heutigen »Deutschen Liszt-Gesellschaft« fand damals auf Initiative des »Arbeitskreises Franz Liszt im Kulturbund der DDR« statt, zu ihren Gründungsmitgliedern zählten neben den Mitgliedern des »Arbeitskreises« auch namhafte Institutionen, Künstler und Wissenschaftler aus dem deutschsprachigen Raum, darunter auch Vertreter zweier weiterer deutscher Liszt-Gesellschaften. Zu den Zielen und Aufgaben der Deutschen Liszt-Gesellschaft zählen seither satzungsgemäß »die Pflege und Verbreitung des Lisztschen Werkes, die Förderung der künstlerischen und wissenschaftlichen Auseinandersetzung mit Werk und Wirken Liszts, die Unterstützung der Weimarer Liszt-Sammlungen und die Unterstützung der Nutzung der Weimarer Altenburg als Zentrum kultureller Begegnung im Sinne Liszts«.
Im Laufe der drei Jahrzehnte ihres Bestehens konnte die Deutsche Liszt- Gesellschaft eine Entwicklung hin zu einem zunehmend differenzierteren Liszt-Bild und einer breiteren Anerkennung des umfangreichen Lisztschen Werkes registrieren. Doch noch immer sind wesentliche Fragen der Liszt-Forschung unbeantwortet, noch immer werden bedeutende Werke Liszts selten oder gar nicht aufgeführt und auch die Zukunft seines Weimarer Domizils, der Altenburg, ist ungewiss. Unter diesen Bedingungen stellt sich die Frage nach den Aufgaben der Zukunft rund um das Leben und Schaffen Franz Liszts, dessen vielgestaltige Persönlichkeit, dessen faszinierende Werke und dessen Bedeutung als einer der zentralen Impulsgeber für die Kunst des 19. und 20 Jahrhunderts noch immer — und immer wieder neu — zu entdecken sind.
Anlässlich ihres 30-jährigen Bestehens veröffentlicht die Deutsche Liszt- Gesellschaft eine Jubiläumsschrift, die unter dem Titel »›Vorbild Liszt‹ — Die Deutsche Liszt-Gesellschaft 1990-2020« eine kritische Zwischenbilanz ihres Wirkens zieht. 30 Jahre, das ist die Leistung einer ganzen Generation von Mitgliedern — Wissenschaftlern, Künstlern, Liszt-Begeisterten — für das Erbe Franz Liszts.
Wolfram Huschke, Evelyn Liepsch, Irina Lucke-Kaminiarz, Albrecht v. Massow, Christian Wilm Müller und Michael Straeter reflektieren die Anfänge der Gesellschaft im Deutschland der Wiedervereinigungsjahre und blicken aus der Innenperspektive auf die dreißigjährige Tätigkeit der DLG im Lichte ihrer selbstgesetzten Ziele. Alfred Brendel, Mária Eckhardt, Ulrike Lorenz, Christoph Stölzl und Nike Wagner gratulieren mit Grußworten zum Jubiläum.
Der Jubiläumsband wird am 24. Oktober 2020 auf der Mitgliederversammlung der Deutschen Liszt-Gesellschaft vorgestellt, die im Rahmen der 38. Weimarer Liszt-Tage (22. bis 25. Oktober 2020) stattfindet.