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Forschungsprojekt »Franz Liszt digital« startet im April 2022

Digitales Liszt-Portal entsteht

In einer Kooperation beginnen die Universität Heidelberg, die Sächsische Landesbibliothek, Staats- und Universitätsbibliothek Dresden (SLUB) und das Goethe- und Schiller-Archiv in Weimar im April 2022 das gemeinsame Forschungs- und Erschließungsprojekt »Digitales Liszt Quellen- und Werkverzeichnis (LisztQWV)«.

Damit soll »eine zentrale Lücke in der Musikforschung zum 19. Jahrhundert geschlossen werden«, erläutert Prof. Dr. Christiane Wiesenfeldt vom Musikwissenschaftlichen Institut der Universität Heidelberg, die das Projekt leiten wird. »Franz Liszt ist der einzige prominente Komponist des 19. Jahrhunderts, zu dem bis heute kein vollständiges Quellen- und Werkverzeichnis vorliegt. Das mag auch daran liegen, dass sich Liszts Schaffen in besonderer Weise einem festen Werkbegriff widersetzt. Be- und Überarbeitungen, Neuschöpfungen, Aufführungsvarianten, wechselnde literarische Inspirationen — kaum ein Katalog eines romantischen Komponisten ist derart schillernd, bunt und fließend wie jener von Liszt.«

Ziel des großangelegten, über 12 Jahre geplanten Forschungs- Erschließungs- und Digitalisierungsprojekts ist ein frei zugängliches digitales Quellen- und Werkverzeichnis, in welchem Liszts Werke und ihre Fassungen sichtbar und erforschbar gemacht werden sollen. Die beteiligten Wissenschaftler planen zudem eine Visualisierung der häufig komplexen Werk-Zusammenhänge. Prof. Dr. Barbara Wiermann (SLUB), die den informationstechnischen Teil am Projektstandort Dresden leiten wird, sieht in dem Projekt »eine große Chance, nicht nur das Oeuvre eines zentralen, europaweit agierenden Komponisten des 19. Jahrhunderts besser sichtbar zu machen, sondern gleichzeitig auch nachhaltige Strukturen für digitale Wissenschaft zu schaffen.« An der SLUB Dresden wird eigens eine Qualifizierungsstelle für Digitale Musikwissenschaft eingerichtet.

Die umfangreichen im Goethe- und Schiller-Archiv verfügbaren Notenhandschriften und Nachlassdokumente bilden eine wesentliche Grundlage des Projekts, in dem am Standort Weimar unter der Leitung von Prof. Dr. Marcel Lepper nach der vollständigen Digitalisierung der Notenhandschriften nun auch die Nachlassdokumente des Weimarer Bestands digitalisieren werden sollen. Das Goethe- und Schiller-Archiv arbeitet dabei mit der Anna Amalia Bibliothek zusammen, die ihrerseits ihre Liszt-Sammlung digitalisiert.

Das Vorhaben wird von der Deutschen Forschungsgemeinschaft für maximal zwölf Jahre gefördert. Für den ersten, dreijährigen Projektabschnitt wurden von ihr rund 1,2 Millionen Euro bewilligt.


Zur Pressemitteilung der Klassik Stiftung Weimar

Newsroom der Universität Heidelberg

Zur Pressemitteilung der SLUB Dresden

 

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Prof. Dr. Christiane Wiesenfeldt (Musikwissenschaftliches Seminar Universität Heidelberg), Leiterin des Projekts »Digitales Liszt Quellen- und Werkverzeichnis (LisztQWV)«

Foto: Universität Heidelberg

 

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